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Die Feuerwehr in den 70er und 80er Jahren
Verbesserung und Aufrüstung
Nach dem Rücktritt von Hans Sapelza wurde 1962 Ernst Monthaler zum neuen Kommandanten gewählt, er blieb bis 1975 im Amt. Der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung, den diese Zeit erlebte hat auch in der Feuerwehr seine Auswirkungen gezeigt. Es wurde eine Zeit der immer schneller voranschreitenden Modernisierung und Technisierung: die Ausrüstung wurde ständig erweitert und verbessert, und um mit den allgemeinen Neuerungen auch mitzukommen, musste auch die Ausbildung der Mitglieder stark intensiviert werden. So wurden beispielsweise allein im Jahre 1973 elf Mann an die Feuerwehrschule Innsbruck geschickt. Der neue Kommandant hat, gestützt auf eine tatkräftige und unternehmungsbereite Mannschaft, mit der Zeit stets Schritt zu halten vermocht. 1963 wurden die Sirene und eine neue Motorspritze gekauft, 1967 der „Jeep“ als Einsatzfahrzeug, 1974 schließlich das erste Tanklöschfahrzeug, wenig später auch eine Menge kleinerer Geräte wie Funkgeräte, Atemschutzgeräte, Scheinwerfer, Katastropheneinsatzgeräte, um nur das Wichtigste zu nennen.
Gruppenfoto 1974 bei der Einweihung des ersten TLF
Sprunghaftes Anwachsen der Aktivitäten
Schon in den 60-er Jahren wurde die Mitgliedschaft in der Feuerwehr manchem etwas zu anstrengend, was sich in teilweise schwachem Übungsbesuch äußerte, und die Mannschaft ging auf 26 Mann zurück, bis nur jene verblieben, die wirklich gewillt waren, immer an den Übungen teilzunehmen. So vergingen Jahre intensiver Tätigkeit, ausgefüllt neben den vielen Brand- und Hochwassereinsätzen mit vielen Übungen, Gemeinschaftsübungen, Wettbewerbsteilnahmen mit der dazugehörigen Vorbereitung (auch das Einlernen des neuen Gruppensystems), Veranstaltungen von Rodelrennen, Fußballspielen, Bällen und Sommerfesten, Ordnungsdienste bei den verschiedensten Anlässen, Vorführungen der beliebten Wasserspiele, Florianifeiern, Teilnahme an Feierlichkeiten des Bezirkes und von Nachbarwehren und immer wieder Schulungen. Wie man sieht, weiterte sich das Betätigungsfeld der Feuerwehr kontinuierlich aus. 1973 schrieb der Chronist anlässlich der Vollversammlung ins buch, dass die Belastung für den Kommandanten und dessen Stellvertreter immer größer wurden.
Wechsel der Führungsspitze 1975
Es fanden sich aber Gott sei dank gerade in jener Zeit immer mehr tatkräftige, junge, neu eingetretene Mitglieder, die willens waren, Arbeit und somit auch verantwortungsvolle Posten zu übernehmen. 1975 kam es zu einem Wechsel in der Führungsspitze: Ernst Monthaler, der 13 Jahre lang der Wehr in einer arbeitsreichen Entwicklungsphase erfolgreich mit viel Fleiß vorgestanden war, machte dem Vizeobmann Wilhelm Mair Platz, der von diesem Zeitpunkt an 30 Jahre lang bis zum Jahre 2005 die Kommandantenstelle innehatte. Wilhelm Mair ging ebenfalls mit viel Geschick und großer Tatkraft ans Werk, so dass die im Folgenden beschriebene weitere Aufwärtsbewegung der Oberolanger Wehr in vieler Hinsicht auch seinem Fleiß und seiner umsichtigen Leitung zu verdanken ist. Kommandant-Stellvertreter wurde gleichzeitig Anton Schenk.
Die vielfältigen Aktivitäten des Vereins sind in dieser Zeit nicht kleiner geworden, sondern haben noch weiter zugenommen. Einerseits haben, aus welchen Gründen das immer sein mag, die durch Brände, Hochwasser, verschiedene Unfälle und auch durch in den Bergen Verirrte oder Verunglückte notwendig gewordenen Einsätze in den 70-er Jahren in unglaublichen Maße zugenommen (von der Gründung 1892 bis Ende 1974 war die Feuerwehr offiziell 74 mal im Einsatz – ohne allerdings die „inoffiziellen“ Einsätze zu zählen, die in den Jahren der zeitweiligen Auflösung durch die Faschisten geleistet wurden, aber nirgends verzeichnet sind; von 1975 bis Ende 1982 waren es aber 56 Einsätze in nur 7 Jahren).
Zum anderen wurde es noch immer mehr nötig, neue Löschtechniken kennenzulernen, weil die Baumaterialien und eventuelle Lagerbestände an Brandstätten heute ja verschiedener Art sein können: Kunststoffe, Gas, Ölprodukte, Chemikalien usw. Bis vor wenigen Jahrzehnten war das Wichtigste von allem, viel Wasser mit genügend Druck am Brandobjekt zur Verfügung zu stellen, während es ab dieser Zeit vielmehr darum geht, die richtige Brandbekämpfungsart für das jeweilige brennende Material zu wählen, um nicht die Gefahr durch voreilige Vorgangsweise noch zu erhöhen oder den durch zuviel Löschwasser entstandenen Schaden größer werden zu lassen, als den eigentlichen Brandschaden. Eine umfangreiche Schulung wurde nötig, die immer mehr in Richtung auf ein Spezialistentum ging, wie es heute der Stand der Technik ist; für Laien wird vieles gar nicht mehr verständlich. Noch mehr Ausbildung also, noch mehr Übungen werden notwendig; auch die Bedienung der verschiedensten Geräte ist ja nicht einfacher geworden. Auch die Zahl der Leistungswettbewerbe, an denen man teilnahm, nahm dauernd zu.
Lassen wir einmal folgende Zahlen aus dem Jahre 1976 sprechen, um verstehen zu können, was es damals und heute heißt bei der Feuerwehr zu sein:
39 Teilübungen mit Pumpen, Tanklöschfahrzeug, Jeep, Stromerzeugern und Funkgeräten, teilweise als Nachtübung
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28 Wettbewerbsübungen
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3 Wettbewerbsteilnahmen im Inn- und Ausland
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4 Atemschutzübungen
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1 große Gemeinschaftsübung
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2 Ordnungsdienste bei großen Rodelsportveranstaltungen
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2 Ordnungsdienste bei kirchlichen Veranstaltungen
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1 Funkdienst beim „Pustertaler Skimarathon“
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10 Brandeinsätze, davon 5 Waldbrände
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2 Suchaktionen, einmal davon als Funkbrücke
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Wilhelm Mair und Anton Schenk als Bewerter in St.Georgen
Im Jahre 1976 übernahmen Mair Wilhelm und Schenk Anton die Tätigkeit als Bewerter bei Pokal- und Leistungsbewerben in Südtirol. Diese Bewertertätigkeit wird von ihnen bis heute immer regelmäßig bei den verschiedensten Leistungsbewerben von Aktiven und Jugend ausgeführt.
Auch die technische Ausrüstung wurde noch weiter laufend ergänzt und verbessert: weitere Funkgeräte werden benötigt, 1979 wird das kleine Tanklöschfahrzeug durch ein größeres, technisch stark verbessertes ersetzt, 1981 kommen ein Mannschaftsfahrzeug und schließlich noch eine Drehleiter als Stützpunktgerät hinzu. Somit war die Ausrüstung auf dem neuesten Stand, und man kann sagen, die Feuerwehr hat es verstanden, die Jahre der wirtschaftlichen Hochkonjunktur, in denen einfach überall die Gelder leichter flossen, für die für gut gehaltenen Anschaffungen zu nützen; wer weiß, was die Zukunft bringen sollte?
Das Gerätehaus wurde infolge der verschieden Ankäufe, vor allem von Fahrzeugen, natürlich zu klein und musste im Laufe der Jahre mehrmals umgebaut werden, bis es das damalige Aussehen in den späten 80er Jahren erlangte. Die Arbeiten dazu verrichteten zum Großteil die Wehrmänner selbst, freiwillig und unentgeltlich.
Im Jahre 1980 wurde der Vizekommandant Anton Schenk im Bezirk zum Abschnittsinspektor gewählt, welchen Posten er heute noch innehat; 1982 errangen der Kommandant Wilhelm Mair in Innsbruck/Nordtirol und sein Stellvertreter Anton Schenk in Tuln/Niederösterreich das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold.
Im Jahre 1985 wurde in Oberolang eine Jugendfeuerwehr gegründet. Von diesem Zeitpunkt an, gab es bis heute in Oberolang eine Feuerwehrjugend. Mair Wilhelm übernahm die Aufgabe als Betreuer. Auch im Bezirk übernahm Mair Wilhelm im Jahre 1985 die Aufgabe als Bezirksjugendbetreuer, die er für die weiteren 15 Jahre, bis zum Jahre 2000, innehatte.
Im Jahre 1988 errang Reden Hubert in Innsbruck/Nordtirol das Feuerwehrleistungs-abzeichen in Gold.
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