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Saunabrand Hotel Olaga in Mitterolang
Am Sonntag 30.07.2006, werden die Feuerwehren von Oberolang, Mitterolang, Nieder-olang und Geiselsberg um 14:33 Uhr zu einem Einsatz der Alarmstufe 2 gerufen. Die Einsatzmeldung der Landesnotrufzentrale lautet: Kellerbrand im Hotel Olaga in Mitterolang.
Unter der Einsatzleitung von Abschnittsinspektor Schenk Anton wird sofort der gesamte Kellerbereich und in weiterer Folge das gesamte Hotel unter schwerem Atemschutz nach Personen abgesucht und evakuiert. 4 Personen, darunter 2 Kleinkinder, können aus einem Hotelzimmer gerettet werden. Sie haben allesamt geschlafen und somit den Rauch, welcher sich im gesamten Hotel ausgebreitet hat, nicht bemerkt. Weiters wird sofort eine Überdruckbelüftung im Erdgeschoss durchgeführt, um den Rauch aus dem Hotel hinauszudrücken, welcher durch eine offene Brandschutztür vom Kellergeschoss in die oberen Geschosse des Hotels dringen konnte.
Gleichzeitig wird die Brandbekämpfung im Kellergeschoss vorgenommen; vorgegangen wird über eine vorhandene Aussentreppe. Die eingesetzten Trupps dringen mit schwerem Atemschutz und unter Null-Sicht Bedingungen vor; durch die starke Rußentwicklung, hervorgerufen durch verbrannte Kunststoffteile, war teilweise sogar das Ablesen der Manometer an den Pressluftatmern nicht möglich!! Sofort wird nach einer Entlüftungs-öffnung für die dringend notwendige Überdruckbelüftung gesucht, jedoch ist keine Öffnung wie ein Fenster oder dergleichen vorhanden. Die größten Schwierigkeiten bereitet jedoch die massive Wärmeentwicklung und in weiterer Folge die starke Dampfbildung durch den Einsatz von Löschwasser zur Kühlung der heißen Luftschichten unter der Decke. Unter diesen Bedingungen gelingt es erst nach langwieriger Kühlung und nach etwa 45 Minuten zum Brandherd in der Finnischen Sauna vorzudringen und die eigentlichen Löscharbeiten durchzuführen. Schwierigkeiten hatten die Einsatzkräfte auch, einen Überblick über die Lage im Saunabereich zu gewinnen, da ein Brandschutzplan oder ähnliches nicht zur Verfügung stand.
Da die in solchen Fällen übliche Überdruckbelüftung nicht durchgeführt werden kann, versucht man mittels eines Be-und-Entlüftungsgerätes die heißen Brandgase anzusaugen und diese so zu entfernen, was jedoch auch nach mehreren Versuchen, auf Grund der Geometrie des Treppenaufganges und des Eingangsbereiches im Wellnessbereich, mißlingt.
Sofort nach Erkennen der Lage, wird die Feuerwehr Welsberg nachalarmiert und Atemschutzträger, Wärmebildkamera und weitere Pressluftflaschen aus dem Bezirks-atemschutzlager angefordert. Die eingesetzte Wärmebildkamera, die das Auffinden des Brandherdes im Normalfall erheblich erleichtert, stößt jedoch bald an ihre Grenzen und kann nur begrenzt eingesetzt werden. Auch eine Temperaturmessung mit derselben, ist unter diesen "höllischen" Bedingungen nicht mehr möglich, da die Temperatur über den Anzeigebereich der Kamera hinausgeht. Nichtsdestotrotz kann der Brand auf Grund der massiven körperlichen Anstrengungen der Atemschutzträger gelöscht werden.
Gegen 16:45 Uhr kann "Brand aus" gegeben werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden von den eingesetzten Atemschutztrupps 52 Stück 6l-Pressluftflaschen auf Ein-Flaschen-Geräten "veratmet". Durch den sofortigen Einsatz der Überdruckbelüftung, konnte der Gesamtschaden so gering wie möglich gehalten werden. Sogar am selben Abend konnte der Hotelbetrieb wieder aufgenommen und die Zimmer wieder bezogen werden. Personen und Einsatzkräfte kamen nicht zu Schaden, jediglich ein Wehrmann mußte vom Weißen Kreuz mit Sauerstoff versorgt werden.
Kuriosum am Rande: im betroffenen Hotel hielten sich die Mannschaft und der Betreuerstab des italienischen Serie-A Fussballclubs Brescia Calcio zu einem Sommer-Trainingslager auf. Alle Beteiligten konnten rasch evakuiert werden und kamen in keinster Weise zu Schaden.
Im Einsatz standen neben den Feuerwehren auch das Weiße Kreuz Bruneck und Innichen, und die Carabinieri von Bruneck und Innichen.
Beteiligte Fahrzeuge:
- FF Oberolang mit TLF, DLK, KLF und MTF
- FF Mitterolang mit TLF, KLF und MTF
- FF Niederolang mit KLF und MTF
- FF Geiselsberg mit KLF und MTF
- FF Welsberg mit ELF, TLF und MTF
- Weißes Kreuz Bruneck und Innichen mit 2 RTWs
- Carabinieri von Bruneck und Innichen mit Einsatzfahrzeugen
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